Tauschkästen
Wie Erinnerungen uns formen und verändern können.
Die Arbeit Erinnerungstauschkästen widmet sich der Frage, wie Erinnerungen uns prägen und verändern können – und zeigt dabei, dass es oft die kleinen Dinge sind, die unser Leben besonders machen. Die Gegenstände in den Kästen stammen von einem Flohmarkt, wauf dem Kinder ihre alten Spielsachen verkauften. Ich sprach mit ihnen, kaufte einige dieser Gegenstände und ließ mir die Geschichten dazu erzählen. Diese Momente der Begegnung waren der Ausgangspunkt der Arbeit – eine Verbindung zu den Menschen über ihre Erinnerungen und die Bedeutung, die sie diesen Gegenständen gegeben haben.

Die Objekte, hinter transluzentem Glas verborgen und nur schemenhaft sichtbar, werden durch kleine Zettel ergänzt, auf denen die datierten Erinnerungen der Kinder stehen. Diese Zettel hängen vor den Kästen und stehen zum Mitnehmen bereit. Der Tausch ist einfach: Eine mitgenommene Erinnerung kann helfen, eine schlechte durch eine gute zu ersetzen.
Zum Beispiel erzählt ein Zettel die Geschichte eines kleinen blauen Monsters, das ein Mädchen von ihrer Tante bei McDonald’s geschenkt bekam – an einem Tag, an dem sie mit ihrer Familie den türkischen Sänger Askin traf und sogar einen Kuss erhielt. Oder der Zettel eines Springseils, das voller Begeisterung von der Mutter abgeschwatzt wurde, um damit einen unvergesslichen Nachmittag mit den Nachbarskindern im Park zu verbringen. Es sind genau diese scheinbar kleinen, alltäglichen Momente, die oft die stärksten und schönsten Erinnerungen hinterlassen.

Erinnerungstauschkästen zeigt, wie sehr wir von unseren Erinnerungen geformt werden – und wie die Möglichkeit, sie auszutauschen, unser Selbst verändern kann. Gleichzeitig reflektiert die Arbeit die Kraft der Begegnung und den Wert von Geschichten, die uns verbinden. Es lädt ein, über die Bedeutung von Vergangenheit, Identität und den kleinen Dingen im Leben nachzudenken – und über die Möglichkeiten, sich selbst neu zu gestalten.

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